Seit Jahren tendieren die Bewertungen für Vorkriegs-Oldtimer nach unten, sogar die aufwändig restaurierten Autos der 20er und 30er Jahren erreichen an Versteigerungen kaum mehr mittlere fünfstellige Beträge, wenn es nicht gerade besonders elegante oder schnelle Fahrzeuge sind. Die Käufer haben sich einfacher zu fahrenden und zuverlässigeren Autos zugewandt, so liest man überall. Das mag sein, aber ob das so bleiben wird, ist unklar.
Die “neuen” Oldtimer, also Autos, die in den Achtzigerjahren gebaut wurden, werden immer komplexer und schwieriger zu warten und zu erhalten, wenn die Hersteller nicht umfangreich Hand bieten. Mit einfachen Mittel kann kaum langfristig am Leben gehalten werden. Ganz anders liegt die Lage bei den Vorkriegs-Klassikern und teilweise auch bei den Autos aus den ersten Nachkriegs-Jahrzehnten. Diese Autos lassen sich mit Improvisationswillen auch ohne umfassendes Ersatzteillager immer irgendwie fahrbereit halten. Dies bewiesen die Schrauber schon in den Siebziger- und Achtzigerjahren, als die Ersatzteillage eher noch schwierig war als heute.
Wenn immer strengere Geschwindigkeitslimiten das Durchschnittstempo gegen 30 oder 50 km/h drücken und Reglementiert werden, dann machen die richtig alten Autos eben auch wieder mehr Spass, weil sie sich so grundlegend anders verhalten als junge Klassiker und auch bei niedrigen Tempo eine Herausforderung darstellen. Die stark Motorisierten werden dann gegen die Museums-Stücke getauscht und bestaunt.
Dies werden möglicherweise nun auch Oldtimer-Enthusiasten in Zukunft entdecken und ihr Augenmerk wieder auf ältere Autos richten. Und damit die Nachfrage wieder steigern!
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