Montage & Produktion Ausländischer Marken im Deutschen Reich

Während des Ersten Weltkriegs und im folgenden Jahrzehnt stagnierte die Automobiltechnik in Deutschland, während in Amerika eine riesige Produktion eingerichtet und die Ausreifung des Kraftfahrzeuges konsequent vorangetrieben wurde. Nach der Inflation blieb die deutsche Autoindustrie etwa ein Jahr lang durch einen hohen Schutzzoll gegen die Einfuhr Aussländischer Konkurrenzerzeugnisse geschützt, doch dann wurde unter dem Druck der öffentlichen Meinung per 1. Oktober 1925 die Grenzen geöffnet. Das führte trotz der zunächst immer noch hohen Zölle zu einer Überflutung des deutschen Marktes mit ausländischen, vor allem amerikanischen Personen und Lastkraftwagen.
Was Opel noch rechtzeitig vorher aus eigener Einsicht getan hatte, dazu sahen sich nun auch die anderen deutschen Automobilefabriken gezwungen, nämlich ihre Fertigung durchgreifend zu rationalisieren. Allerdings ließen es die meisten nicht dabei bewenden, amerikanische Produktionsmethoden zu übernehmen, sonder sie verfielen darüber hinaus in den Fehler, nun auch die Konstruktion amerikanischer Wagen nachzuahmen. Das war falsch, weil deren Baumuster ohnehin nur bedingt den europäischen Verhältnisse eigneten, und weil deren Qualitätsstandart und Preisüberlegenheit hier zunächst bei weitem nicht erreicht werden.

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Berlin ,Alexanderplatz

General Motors 1927-1931

Die amerikanische General Motors Coroperation,die damals gerade Ford überflügelten und damit zum größten Automobilkonzern der Welt aufstiegen,eröffneten im Frühjahr 1925 ihr erstes deutsches Büro in Berlin -Unter den Linden.Noch im gleichen jahr übersiedelte die General Motors GmbH, nach Hamburg,um im Freihafen eine Montagewerkstätte zu erichten.......Diese für General Motors äußerst günstige Entwicklung wurde 1929 durch die einsetzende Weltwirtschaftskrise abrupt abgebrochen.Im März 1929 übernahm der Konzern 80% des Aktienkapitals der Adam Opel A.G.

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Berlin,Unter den Linden


Nun über 30 Jahre lang, von 1899 bis 1929, baute die Familie Opel Autos. Dennoch hat es die Familie in dieser kurzen Zeit vermocht, Deutschland fr immer zu verändern. Denn die Opels schufen das erste Volksauto. Aus einem Luxusgut für Millionäre wurde ein alltäglicher Gebrauchsgegenstand, der die individuelle Massenmobilität ermöglichte. In "Deutsche Dynastien: Die Opels" erzählen Familienmitglieder der Opels, wie sie mit ihrem Autowerk unsere Gesellschaft nachhaltig revolutionierten, sie berichten aber auch kritisch, wie der Erfolg das Leben der Familie selbst veränderte. Als die Familie 1929 das Werk verkaufte, gehörten die Opels zu den neun reichsten Familien Deutschlands. Das Geld brachte Glamour - ein berühmtes Familienmitglied war Gunter Sachs, seine Mutter eine geborene Opel. Der Reichtum brachte aber nicht nur Segen, sondern stellte für einige Opels eine große Herausforderung dar, an der sie zu scheitern drohten. Aller Anfang war schwer: Der Beginn der Produktion war eine Katastrophe. Die Autosparte fraß sämtliche Gewinne aus der Nähmaschinen- und Fahrradproduktion auf. Dem neuen Geschäftsfeld drohte das Aus, bevor es überhaupt angelaufen war. Dennoch wurde das Unternehmen in den 20er Jahren zum größten und modernsten deutschen Automobilehersteller. Doch auf dem Hhepunkt des Erfolgs verkaufte Wilhelm von Opel die Firma 1929 an General Motors. Ein Schock für die deutsche Öffentlichkeit, hatte doch Opel damals einen Klang wie Krupp oder Siemens und galt als nationales Kulturgut. Der Verkaufsgrund blieb ein Rätsel, die Öffentlichkeit spekulierte wild, witterte Vaterlandsverrat, doch die Familie schwieg über Jahrzehnte. Zum ersten Mal erzählen die Opels in "Deutsche Dynastien" den eigentlichen Beweggrund: Wilhelm von Opel traute seinem Sohn Fritz nicht zu, dass dieser eines Tages die Firma verantwortungsvoll führen könne. Wilhelm von Opel hatte schlicht ein Nachfolgerproblem. Der Verkauf machte die Familie reich: Gunter Sachs wurde nach dem Krieg der erste deutsche Playboy. Die Veräußerung löste jedoch auch ein Familiendrama aus. Fritz von Opel, der von seinem Vater 1929 noch nicht einmal über den bevorstehenden Verkauf informiert wurde, fiel in eine düstere Welt von Selbstmitleid und Depressionen, aus der er sich Zeit seines Lebens nicht mehr lösen konnte. Darunter litt besonders seine Tochter, Christina, genannt "Putzi". In den 60er Jahren flüchtete sich die Pubertierende in die Welt der Drogen und kam auf die schiefe Bahn. 1977 wurde sie in Frankreich verhaftet, da bei ihr 2500 Kilo Haschisch gefunden wurden. Die Familie distanzierte sich von ihr. Nur Gunter Sachs stand ihr in diesen schweren Stunden bei. Sie wurde zu zehn Jahren Haft verurteilt, kam aber, da sie eine kleine Tochter hatte, 1981 wieder frei. Zum ersten Mal berichten die Familienangehrigen Carlo von Opel, Gregor von Opel, Christoph von Opel, Gräfin Ivonne von Schönburg-Glauchau (geborene von Opel) sowie Rolf Sachs, der Sohn von Gunter Sachs, über die Geschichte ihrer Familie und sprechen auch offen ber die Schattenseiten des Erfolgs und des Reichtums. Unveröffentlichtes, farbiges Filmmaterial aus der Familie erlaubt dabei eine intime Schlüssellochperspektive in das Leben der Opels: Neben dem jungen Gunter Sachs sehen wir Fritz von Opel und seine Tochter in den 50er Jahren und gewinnen ein Bild über die schwierige Vater-Tochter-Beziehung.