DER NEUE WEG DER ZUSAMMENARBEIT ZWISCHEN AUTOMOBIL-INDUSTRIE UND DEM GELÄNDESPORT 1931



Schon seit den 30er Jahren sind Automobilindustrie und Automobile Sportverbände auf der suche danach, neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu finden. Gerade in schweren Zeiten muss es den Automobilen Sportverbänden und ihren Mitgliedern vornehmen Plicht sein, im Interresse der Wirtschaft tätig zu sein, was ihnen selbst von großen Nutzen sein kann.

Ein erster Versuch in dieser Richtung wurde mit der in der Zeit vom 15. Oktober bis 14.November 1931 veranstalteten "30-Tage-Fahrt auf dem Nürburgring".

Veranstalter dieser neuartigen Prüfung  einer Wirtschaftlichleitsprüfung, die mit der Form der Propagandawirkung einer sportlichen Veranstaltung durchgeführt wurde, waren die Deutsch-Amerkianische- Petrolium-Gesellschaft ( Standart-Dapolin) Hamburg.

Es kam bei dieser Fahrt nicht darauf an, Höchstleistungen aufzustellen, sondern darauf, die Wirtschaftlichkeit des Kraftfahrzeugen zu erproben.

Deshalb schickte man 20 Personen und Kraftwagen für 30 Tage und Nächte in pausenloser Fahrt um den Nürburgring.

Es handelt sich um Serienmäßig hergestellte Fahrzeuge, deren laufende Betriebskosten ermittelt werden solte.

Sie waren in 6 Gruppen eingeteilt.

Der Hauptunterschied der Gruppen für die Einteilung war der Anschaffungspreis. 

Während der Fahrt wurde ständig gewissenhaft Kontrolliert, was an Betriebstoffen, an Schmiermittel, an Ersatzteilen und sonstigen Zubehör nötig war, um die Fahrzeuge Leistungsfähig zu erhalten.

Ferner wurden auch täglichauf moderne Prüfungsapperaten Leistungensteigerung und Minderung festgestellt, das Anzugsvermögen gemessen und der Bremsweg festgestellt. Außerdem wurde sorgfältig geprüft, wie weit Fahrzeuggewicht, Fahrzeugkonstruktion und Fahrerqualität die Lebensdauer der einzelnen Reifen beeinflussen können.

Allerdings können die Verhältnisszahlen nicht des damals normalen Verkehr entsprechen.

Es musste berücksichtigt werden ,daß bei der Fahrt auf dem Nürburgring die ungünstigen Einflüsse der offenen Landstraße,  wie Schlaglöcher,  Strassenstaub u.f.m. nahezu ausgeschaltet war. Auch darf nicht vergessen werden, daß die Fahrzeuge während der "30 Tage Fahrt" einem nicht erheblichen Verschleiß unterworfen waren, der möglicherweise schon bald nach Beendigung der Fahrt Ausgaben für Reperaturen erforderlich waren. Aber selbst wenn man die doppelten oder dreifache Reperaturkosten einsetzte, würden sie immer noch nur einen geringen Prozentsatz der proportionalen Kosten ausmachen. 



Nürburgring

Aber es glaub auch andere Veranstaltungen 

Unter Sonstigen Veranstaltung versteht das Automobile Sportreglement : 

Gesellschaftsfahrten, Schönheitskonkurenz, Geschicklichkeitsprüfung  Fuchsjagden, Orientierungsfahrten, Ballonverfolgungen und ähnliche Veranstaltungen. 

Es handelt sich hierbei durchweg um Gesellschaftliche Veranstaltungen,  bei denen meist die Mitglieder der Veranstalten Clubs unter sich finden.

Diese stellten im Vergleich zu Rennen und Leistungsprüfungen keine großen und Sportlichen Anforderungen an die teilnehmenden Fahrer und Fahrzeuge.


Ausbau der SPORTVERANSTALTUNG


Obwohl die Veranstalter der "30 Tage Fahrt" auf dem Nürburgring von Anfang an betont haben, das es sich hierbei nicht um eine Sportliche Veranstaltung,  bei welcher eine Reihe konkurrierender Fahrzeuge um die Siegespalme kämpfen ohne Rüksicht auf Kosten und Verbrauch handelt, hat man es für nötig befunden diese neuartige Fahrt ausführlich zu behandeln.

Es handelte sich tatsächlich um reinen Sportlichen Wettbewerb mit einer Wirtschaftlichkeitsprüfung.

Es stand auch der Sport im Hintergrund,  denn ohne die erfahrenen Sportfunktionäre, die vom A.V.D  und des A.D.A.C. stellten, wäre die Durchführung erschwert, wenn nicht sogar in Frage gestellt.

Ich bin der Auffassung das die 

"30 Tage Fahrt" 

geeignet war um den Automobilsport neue Wege zu bereiten.

Ohne über den Wert der hierbei ermittelten Durchschnittswerte zu streiten, sollten Automobil-Industrie und Automobilclubs hier den Hebel ansetzen, um sich die bei vieler Fahrten gesammelten Erfahrungen und Ergebnisse nutzbar zu machen.

Wer an der "30 Tage Fahrt" und ihrer Ausführung Kritik üben will, müßte sich meines Erachtens erst darüber klar sein , dass alles Junge und Neue nicht sogleich vollendet sein kann, sondern dass es erklärliche Fehler und Mängel in sich birgt, deren Verbesserung und Beseitigung oft nur eine Frage der Zeit sein. Wer keine Fehler macht, lernt nichts neues!