Warum man nur spezielle Öle nützen solte; Moderne erzeugte Schmiermittel sind nicht optimal für ältere Fahrzeuge. Sie sind oft zu dünn, ihre Additive sind aggressiv und abgestimmt auf modernste Fertigung und Werkstoffe, nicht aber auf die speziellen Produktionsbedingungen früherer Jahre.

Einige der Hersteller bieten inzwischen wieder auf die Bedürfnisse aller früheren Motoren-, Getriebe- und Achsgenerationen abgestimmte Öle an, die im Oldtimer Verwendung finden sollten. Diese Einbereichsöle profitieren von vermindertem Motoren/Getriebe- & Hinterachsverschleiss, stabilerem Öldruck, geringerem Ölverlust, minderem Ölverbrauch, verbesserter Konservierung usw. Ob alt oder neu, ob modern, klassisch oder sportlich: jedes Fahrzeug benötigt ein Öl & Addtive, die speziell auf seine Bedürfnisse angepasst sind. Bereits ab 1910 wurde das Schmieröl „Mineralöl“ genannt und zusätzlich mit Schwefel angereichert, um seine Eigenschaften zu verbessern. Ab ca. 1920 begann die Entwicklung spezieller Schmierölzusätze sowie die wissenschaftliche und technische Erforschung ihrer Wirksamkeit.

Entgegen der Ansicht vieler Oldtimerliebhaber hatte also bereits das frühe „Mineralöl“ bis ca. 22 % Zusätze. Diese waren jedoch spezifisch auf die damaligen Motor- und betriebstechnischen Anforderungen ausgerichtet. Bis Ende der 50er Jahre gab es ausschließlich Einbereichs-Premiumöl (HD-Öl). Anfang der 1960er Jahre kamen dann die ersten Mineral-Mehrbereichsöle auf den Markt (20/W50). Mit einem Mehrbereichsöl wird das Fließverhalten des Mineralöls bei verschiedenen Temperaturen verbessert. Oft wird auch von einem Ganzjahresöl gesprochen.

Zusätze (Additive) in Schmiermitteln sind lösliche chemische Verbindungen, die Naturstoffe und synthetische Produkte umfassen. Sie werden allgemein als Additive bezeichnet.

Hochlegierte mineral-, teil- und vollsynthetische Schmieröle aus heutiger Produktion entsprechen sicher in keiner Weise den Anforderungen der Motoren, wie sie bis Ende der 70er Jahre gebaut wurden. Die Verwendung solcher Öle kann zu massiven Materialschäden führen. Durch das Auflösen von Ablagerungen kann es zu Verstopfungen einzelner Ölkanäle und dadurch letztlich zu einem Motorschaden kommen.

Die Auswahl des jeweilsgeeigneten Schmieröls erfordert qualifizierte technische Kenntnisse und jahrelange praktische Erfahrung, weil es für mehrere hundert Ölsorten, tausende von Anwendungen mit sehr unterschiedlichen Anforderungen gibt.

Zink/Phosphor-Legierung 

Veränderungen bei den Verschleißschutzadditiven in den „modernen Ölen“ haben bei älteren Motorenbauteilen eine verheerende Abnutzung zur FolgeMotorenbauer melden vermehrt, dass Nockenwelle, Stößel und auch Getriebeteile bereits nach kurzer Zeit stark verschlissen sind.
Das Problem kann einerseits die Härte der Oberflächenlegierung sein, andererseits stellte sich heraus, dass die Zusammensetzung der Additive von „modernen Ölen“ mit alten Materialen zu negativ chemischen Reaktionen führt. In der Vergangenheit war der Hauptanteil der Verschleißschutz-Additive eine Zink/Phosphor-Legierung, bekannt als ZDDP.
Damit die heutigen strengen Abgasvorschriften erreicht werden können, musste man diese Zink/Phosphor-Legierung in den „modernen Ölen“ massiv reduzieren und durch andere Stoffe ersetzen. Die Charakteristik der neuen Additive ist jedoch ganz anders. Die kann sich bei bestimmten Metallhärtungen der Vergangenheit sehr negativ auswirken und den starken Verschleiß hervorbringen.